Nach Abwägung aller Aspekte schien mir der Transport des Motorrades per Luftfracht zwar die teuerste Option, aber es ist der einfachste, schnellste und sicherste Weg sein Moto zum gewünschten Termin am Startpunkt zu haben. Es gestaltete sich ziemlich mühsam einen Spediteur zu finden, der im Stande und Willens war einen Lufttransport nach Anchorage zu organisieren. Schließlich fand ich mit MSK am Flughafen München, eine Firma, die in der Lage war den Direkttransport nach Alaska zu durchzuführen. Meine Vorstellung, dies im „Roll-on“-„Roll-off“ Verfahren zu bewerkstelligen, musste ich leider begraben, da es bei europäischen und US-amerikanischen Airlines offensichtlich nicht funktioniert. Es musste also eine Transportkiste her. Einfacher gesagt als getan. Die Gestelle, in denen BMW seine Motos an die Händler ausliefert sind Mehrweg-Container und weder für „Geld noch gute Worte“ zu haben. Also wandte ich mich an den lokalen Händler für Motorräder japanischer Provenienz (Honda, Yamaha, Suzuki) in Erlangen, der mir einen stabilen Metallrahmen gratis zur Verfügung stellte. Den Rahmen ließ ich schließlich bei der Firma Weber in Röttenbach auf die korrekte Größe zurecht schweißen. Damit beim Stapeln im Frachtraum die empfindlichen Teile des Cockpits, wie zum Beispiel Brems- und Kupplungsflüssigkeitsbehälter etc. nicht beschädigt werden, wurde das Gestell mit einer Blechabdeckung versehen.
Im März 2011, mitten in den Vorbereitungen, trifft uns ein unerwartetes Ereignis, das den Start zum geplanten Termin im Mai unmöglich macht, so dass wir den Beginn unseres Trips in den Oktober verlegen müssen. Da wir aus Witterungsgründen dann nicht mehr in Alaska beginnen können, verlegen wir unseren Startpunkt nach Bogotá. Der Flug wird für den 3. Oktober gebucht. Zehn Tage zuvor bringen wir das Moto nach München wo das Transportgestell vom Spediteur noch mit Folie verpackt wird.
Anfang Juni enteckte ich einen Rahmenschaden an meinem 18 Monate alten Moto, der beim Transport auf dem Hänger über lange Distanzen (Frankreich, Italien) durch die Arretierung mit „Moto Cinch“ Befestigungen an den Fußrasten entstanden ist. Diese Art der Arretierung ist genial, da man auf das übliche Verzurren mit Gurten vollständig verzichten kann. So wurde es auch in einer Motorradzeitschrift propagiert. Ich kann nur dringend davon abraten!!
Da es sich hier um einen Garantiefall handelte, gab ich die Maschine, die mittlerweile 20 000 km auf dem Tacho hatte, dem Händler zurück und tauschte sie mit geringem Aufpreis gegen eine Neue, völlig identische. Einzige wichtige Änderung, die ich bei Wilbers in Nordhorn durchführen ließ, war eine Modifikation des Fahrwerks. Die Federbeine wurden dem Einsatz mit höherer Belastung (Sozia und volles Gepäck) unter Erhaltung der „ESA Funktion angepasst. Bei dieser Gelegenheit konnte auch die Höhe der Adventure um 1,5 cm gesenkt werden, ohne dabei die Federwege zu verringern!
Nachtrag:
Bei den späteren Motorrad-Transporten nach Alaska und Australien habe ich die Firma „In Time Forwarding“ aus Hamburg als sehr zuverlässigen Partner kennen- und schätzen gelernt. (ojk.@intime-ham.com)