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Südpatagonien, Tierra del Fuego und zurück nach Buenos Aires

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kurz vor der argentinisch-chilenischen Grenze

13.12.2011

Die Fahrt auf chilenischer Seite den Pass hinunter geht durch urwaldähnliche Wälder. Wegen der Windstille ist die Luft aber auch hier vom Aschestaub erfüllt und verhindert so die Sicht auf die herrliche Bergwelt und auch auf den Verursacher dieser Katastrophe, den Vulkan Puyehue. Nach einer guten Stunde kommen wir in Osorno an, wo in der BMW-Werkstatt nach dem Herunternehmen des Reifens von der Felge ein Nagel als Ursache des langsamen Druckverlustes ausgemacht wird. Nachdem das Problem behoben ist und wir von Roberto, dem Chef von Motoaventura, eingehend über die Alternativrouten für unsere Reise nach Ushuaia unterrichtet worden sind, machen wir uns nun auf chilenischer Seite auf den Weg nach Süden. Dabei machen wir zunächst einmal Pause im wunderschön am See gelegenen Örtchen Puerto Varas, mit herrlichem Ausblick auf die schneebedeckten Vulkane Osorno und Calbuco.

14.12.2011                            Kilometerstand:      14 907  km

Für den weiteren Weg nach Süden gibt es verschiedene Alternativen, die erste über Bariloche haben wir wegen der Vulkanasche verworfen, sie hätte später bei Trevellin nach Chile auf die Carretera Austral geführt, die zweite, auf der wir uns gerade befinden führt über die Isla Grande de Chiloe (oder weiter östlich auf dem Festland) dann über eine Fähre auf die Carretera Austral bis zum Lago General Carrera, dann entlang des Sees über Chile Chico wieder nach Argentinien auf die Ruta 40. Die Strecke entlang des Sees sei sehr verkehrsreich und von den vielen Lkws in sehr schlechtem Zustand. Deshalb empfahl uns Roberto die Carretera Austral weiter zu fahren und den letzten möglichen Grenzübergang, den Roballo-Pass, zu benutzen, eine kaum befahrene, ziemlich einsame, über 120 km lange Straße. Auf Ediths Einwand, „was machen wir denn, wenn was passiert“, meinte Roberto nur, „ihr habt doch ein Zelt!“ Ja, haben wir, aber zu Hause! Desweiteren warnte uns Roberto vor Teilen der Ruta 40 zwischen Perito Moreno und Tres Lagos, die bei Regen mit dem Motorrad nicht zu befahren sind. Ich berichtete von einem schwedischen Biker, den wir in Junín de los Andes trafen und der uns erzählte, dass er sich das langweiligste Teilstück der Ruta 40, das über 700 km nur immer durch die topfebene Pampa führt schenken will und lieber mit dem Schiff von Puerto Montt nach Puerto Natales fährt um von dort aus dann die Highlights auf argentinischer Seite anzufahren. Seither ist Edith mit diesem schwedischen Virus infiziert! Nach Abwägung aller Möglichkeiten und Risiken haben wir jetzt beschlossen mit dem Schiff die 4-tägige Fahrt durch die chilenischen Fjorde zu buchen. Auch wenn ich keine Bedenken hätte die Route über die Carretera Austral zu machen, so ist es doch unser beider Reise und ich kann Ediths Einwände nicht einfach entkräften. Die Highlights Südpatagoniens, Perito Moreno Gletscher, Torres del Paine und Fitz Roy, werden wir natürlich trotzdem erleben. Während der viertägigen Schiffspassage sind wir nicht erreichbar, da es dort kein WiFi gibt.

In Castro, der Hauptstadt der Insel, angekommen besuchen wir die imposante Kirche San Francisco an der Plaza de Armas. Der Innenraum einschließlich der imposanten Säulen ist holzgetäfelt. Das große Rosettenfenster über dem Altarraum fällt das strahlende Blau des wolkenlosen Himmels. Ein besonderes Gericht auf Chiloé ist der Curanto. Hierbei wird ein tiefes Erdloch gegraben in dem mit Holz ein Feuer gemacht wird. Hierauf werden Steine und, wenn diese heiß sind, Meeresfrüchte, Rind-, Schweine- sowie Lammfleisch gelegt, das ganze dann mit großen Blättern abgedeckt und gegart. Eine „abgespeckte“ Version dieses Nationalgerichtes, das Pulmay, haben wir uns am Abend servieren lassen.

San Francisco in Castro

San Francisco, Innenansicht

Das Rosettenfenster im Altarraum

15.12.2011                   Kilometerstand:     15 101 km

Chiloe ist auch für seine historischen Holzkirchen bekannt. Eine davon besuchen wir heute südlich von Castro. Wir sind allerdings enttäuscht, in welch schlechtem Zustand sie ist und dass man sie, vermutlich wegen Baufälligkeit, nicht betreten kann. Sehr malerisch wirken dagegen die am Wasser stehenden bunten Pfahlhäuser der Fischer. Auf dem Rückweg besuchen wir im Nordwesten eine Pinguinkolonie. Die dorthin führende 20 km lange, zum Teil ziemlich steile und kurvige Schotterpiste befindet sich in erbärmlichem Zustand. Der Schotter wird gelegentlich von tiefem, nassen Sand abgelöst und über lange Strecken ist die Piste wegen Bauarbeiten nur einspurig befahrbar. Die letzten paar hundert Meter geht es nach einer kleinen Flussdurchfahrt über den bei Ebbe einigermaßen festen Sandstrand. Wir entschließen uns zu einer kleinen Bootsfahrt um die Inseln, auf denen sich die Pinguinkolonien befinden. Vielmehr als die Pinguine interessieren uns jedoch die Seeotter, die ohne Scheu um das Boot herum nach Muscheln tauchen, diese nach oben bringen, sie auf dem Rücken liegend auf ihrem Bauch positionieren um sie dann mit einem Stein zu knacken und zu vertilgen. Als wir gerade wieder losfahren läuft eine junge Frau hinter uns her. Ob wir aus Herzogenaurach sind möchte sie wissen, sie habe dort mal bei Adidas gearbeitet. Jetzt ist sie mit einem Chilenen verheiratet, mit dem sie hier an diesem verlassenen Strand ein Café betreibt. Gern blieben wir noch für einen Kaffee, jedoch steigt das Wasser zusehens und dann ist hier kein Vorankommen mehr, zudem müssen wir die Fähre auf’s Festland noch erwischen um rechtzeitig Puerto Montt zu erreichen, wo wir noch keine Unterkunft haben. In Puerto Montt beziehen wir in dem wirklich entzückenden Hostal „Tren del Sur“ Quartier, in dem auch ein fantastisches „Slow Food“ Restaurant ist.

Holzkirche auf Chiloé

Pfahlhäuser der Fischer auf Chiloe

auf dem Weg zur Pinguin Kolonie auf Chiloé

Bootsfahrt zur Pinguinera

16.12.2011                   Kilometerstand:     15 348 km

Nach dem Frühstück machen wir uns auf die Socken. Im Supermarkt besorgen wir uns noch Obst und Syrah als Verpflegungsergänzung an Bord. Der restliche Vormittag vergeht mit dem Boarding für uns und das Moto. Im Schiffsbauch treffen wir auch unseren schwedischen Freund aus Junín de los Andes wieder, der uns mit der Idee der Schiffsspassage infiziert hat. Gegen 15 Uhr verlässt das Schiff den Hafen in Richtung Süden bei makellosem Wetter, vorbei an atemberaubender Kulisse mit den schneebedeckten Vulkanen Osorno und Calbuco. Der Tag endet mit einem wunderschönen Sonnenuntergang.

Auslaufen aus Puerto Montt, im Hintergrund die schneebedeckten Vulkane Osorno und Talbuco

17.12.2011

Das Wetter ist heute ziemlich diesig, so dass man die herrliche Kulisse der an uns vorbeiziehenden Fjorde mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund leider nur sehr unvollkommen sehen kann. Stundenlang halten wir am Nachmittag und abends, als das Schiff aus den Fjorden hinaus Kurs auf’s offene Meer nimmt, nach Walen und Delphinen Ausschau. Am späten Abend tut uns ein Wal den Gefallen direkt vor unserem Kajütenfenster vorbeizuschwimmen. Die anderen Wale, die in großer Zahl auf der Jagd nach Krill sind, machen sich nur durch ihr Blasen bemerkbar. Leider können wir kein spektakuläres Auf- und Abtauchen der Grauwale beobachten. Die folgenden 12 Stunden, die unser Schiff auf dem offenen Pazifik fährt, werden von vielen Passagieren als weniger amüsant empfunden, was sich beim Abendessen darin zeigt, dass nur die Hälfte der Plätze eingenommen wird. Edith verzichtet ganz auf’s Essen und auch ich stochere nur ein wenig in meinen Spaghetti Bolognese. Wir haben trotzdem ganz ordentlich geschlafen.

18.12.2011

Nach der Erfahrung der vergangenen zwölf Stunden sind wir ganz sicher, dass wir uns eine Schiffspassage in die Antarktis verkneifen werden. Die ganze Nacht hatte es geregnet und auch heute früh nieselt es noch etwas. Gegen Mittag steuert das Schifft in einem Fjord den größten Gletscher der südlichen Hemisphäre an. Er ist 64 Kilometer lang, 60 Meter hoch und 2 Kilometer breit. Er soll einer der wenigen Gletscher sein der nicht schrumpft sondern wächst und zwar etwa 700 Meter im Jahr! Leider verbirgt sich die Sonne zur Zeit hinter Wolken, so dass wir keine spektakulären Farben mit unserer Kamera einfangen können.

der längste Gletscher der südlichen Hemisphäre

19.12.2011

Der nächtliche Regen lässt bald nach und wir können die malerische Fjordlandschaft mit ihren tausend Inseln genießen. Wir kreuzen Engstellen die zum Teil nur 80 Meter breit sind. In diesem Bereich der Route kommen wir auf die andere Seite der Anden. Schlagartig ändert sich das Wetter von trüb und bewölkt auf strahlenden Sonnenschein und stürmisch. Unser Schiff erreicht pünktlich um 14 Uhr Puerto Natales, kann aber wegen des stürmischen Wetters die Anlegestelle nicht erreichen, da der Hafen gesperrt ist. So liegen wir nun seit Stunden vielleicht 300 Meter vor dem Hafen vor Anker, haben Alles gepackt, sind ausgehfein angezogen und können nicht von Bord. Endlich gegen ½ 9 Uhr können wir anlanden, es dauert aber bis ½ 10 Uhr bis wir mit dem Moto von Bord und, man höre und staune, durch den Zoll sind. Obwohl wir Chile gar nicht verlassen haben müssen wir uns beim Zoll einen Stempel in den Einfuhrpapieren holen, damit wir das Hafengelände verlassen dürfen. Die Unterkunft hat Edith schon vom Schiff aus klargemacht und so können wir uns gleich um unser leibliches Wohl kümmern. Wir finden auf Empfehlung einer Einheimischen, auch ein Kontakt den Edith an Bord geknüpft hat, ein süßes kleines Restaurant mit nur vier Tischen, aber einer exzellenten Speisekarte. Für nächsten Morgen verabreden wir uns mit unserem Motoradfreund aus Schweden, mit dem zusammen wir in den Torres del Paine fahren wollen.

Engstelle mit 80 m

Weihnachten in Puerto Edén bei den Kavascar-Indianern

20.12.2011

Da Unterkünfte in diesem riesigen Naturschutzgebiet nicht so reichlich zur Verfügung stehen wollen wir nicht auf’s Geratewohl die 70 Kilometer Schotter unter die Räder nehmen und versuchen eine Reservierung über eine Agentur in Puerto Natales. Die Preise für eine Übernachtung sind wirklich horrend. Das Teuerste ist ein 5-Sterne Hotel für über 1000.- € / Nacht, indiskutabel! Aber auch die Hosterias und Refugios haben jetzt in der Hochsaison unverschämte Preise. In einer Hosteria sollen wir 290.- $ zahlen, eindeutig zu viel finden wir. Auf drängen unseres Schweden lassen wir uns dazu hinreißen über’s Campen nachzudenken. Man kann dort im Park Zelte mieten und Schlafsäcke haben wir ja für den Fall der Fälle dabei. Allerdings kann man diese Zelte nicht von außerhalb reservieren. Guter Dinge fahren wir los, die ersten Kilometer auf Asphalt, danach geht es über Schotter mit immer wieder hässlichen Einlagen von Wellblech, die uns übel durchschütteln. Von Kilometer zu Kilometer sinkt die Stimmung und steigen die Zweifel ob wir überhaupt ein Zelt bekommen, denn dann müssten wir wieder 70 Kilometer über die gleiche Piste zurückfahren. Nach 20 Kilometern schließlich sind wir beide der Ansicht, dass das Risiko zu groß ist vielleicht nichts mehr zu bekommen, wir lassen den Schweden ziehen und treten den Rückweg an. Als Belohnung für die Strapazen zieht keine zwanzig Meter über uns ein Kondor ganz majestätisch ruhig seine Kreise. Ergriffen bleiben wir stehen, in der festen Annahme dass er es nicht auf uns abgesehen hat. In Puerto Natales angekommen buchen wir für den nächsten Tag eine geführte Tour durch den Nationalpark.

Gravelroad nach Torres del Paine

21.12.2012

Schon sehr früh, um 7.30 Uhr, werden wir vom Guide am Hostal abgeholt. In einer kleinen Gruppe von zehn Leuten, Kanadier, Franzosen, und Chilenen, von denen wir die meisten schon vom Schiff kennen, machen wir uns auf den Weg. Die Strecke führt zum Teil über die uns schon bekannte Schotterpiste und ist auch im Auto nicht sonderlich komfortabel. Wie eigentlich schon gewohnt, jedoch für diese Gegend eher untypisch, scheint die Sonne. Auch der Wind, für den Patagonien berühmt berüchtigt ist, zeigt sich von seiner besten Seite. Es weht allenfalls ein mildes Lüftchen. Sind die Gipfel der imposanten Berge anfangs noch von Wolken verhüllt, so zeigen sie sich nach einer guten Stunde in ihrer vollen Pracht. Auf dem Weg durch den Nationalpark begegnen uns neben zahlreichen Guanacos, Nandus, ein Graufuchs und einige Karakaras, eine südamerikanische Falkenart. Sie sind keine besonders guten Flieger und in der Steppe oft zu Fuß unterwegs. Sie ernähren sich von leicht erreichbarer Beute, auch von Aas. Unser Biologe auf dem Schiff erzählte uns , dass sie gelegentlich hinter neugeborenen Lämmern herlaufen, ihnen die Augen aushacken um sich dann über sie herzumachen, wenn sie orientierungslos sind. Schließlich laufen wir noch zum Grey Gletscher der, ebenso wie der Perito Moreno Gletscher, von Südlichen Patagonischen Eisfeld gespeist wird, das als größte zusammenhängende Eisfläche außerhalb Grönlands sowie der Pole gilt und zum Weltkulturerbe gehört. Neben den bekannten Felsformationen, beeindrucken uns türkisfarbene bis tiefblaue Seen und ein tosender Wasserfall, der sich in den Lago Pehue ergießt.

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Torres del Paine, Cuernos

Eisberg

Guanacos auf dem Weg zu den Torres

Ein Nandu, südamerikanischer Verwandter des Vogel Strauß

Karakara, eine patagonische Falkenart

22.12.2011

Die Fahrt von Puerto Natales nach El Calafate geht über 300 km ziemlich eintönig durch die Pampa. Einzige Abwechslung bilden ein Nandu am Straßenrand, das erst das Weite sucht nachdem wir neben ihm anhalten, ein Kondor der nach überfahrenen Kaninchen Ausschau hält und ein Karakara, der seine Mahlzeit mitten auf der Straße einnimmt. Die Patagonier sind gar nicht begeistert von der riesigen Kaninchenpopulation, da sie in Nahrungskonkurrenz zu Guanacos und Schafen stehen. Wenn es während der Fahrt plötzlich „plopp“ machte habe man ein Kaninchen überfahren und wenn es zweimal „plopp“ machte dann seien eben zwei unter die Räder geraten, sagte man uns in Puerto Natales. Genau so sieht es auf der Straße auch aus, weshalb Karakara und Kondor auch nicht lange suchen müssen. Auf den letzten 40 km fahren wir parallel zum riesigen Lago Argentino, der uns mit  faszinierendem Farbspiel begleitet. Im Hintergrund erhebt sich die schneebedeckte östliche Kordilliere. Gegen 16 Uhr erreichen wir unser Ziel El Calafate, wo wir in einer Hosteria ein Zimmer mit Blick auf diese herrliche Kulisse reserviert haben.

kurzer Stop in der Pampa

im fernen Dunst taucht der Lago Argentino auf

23.12.2011

Nach ausführlichem Frühstück machen wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zum Perito Moreno Gletscher, dem drittgrößten Gletscher Südamerikas. Wir lassen das Moto am Parkplatz der Halbinsel stehen und gehen den letzten Kilometer auf einem sehr gut präparierten Metallsteg entlang der felsigen Küste zu den Aussichtspunkten. Glücklicherweise sind erstaunlich wenig Touristen unterwegs. Die Gletscherwand ist etwa 170 m hoch, wovon 70 m aus dem Wasser ragen. Die imposante Front misst 5 km.  Der Gletscher, der täglich um 2 Meter (!) wächst schiebt, vergleichbar einem Schneepflug mit V-förmiger Schaufel, seine Spitze gegen eine Halbinsel. Damit trennt er den rechten Arm des Lago Argentino vom Linken, der dadurch keinen Abfluss hat. Das Schmelzwasser lässt den Pegel im linken Arm langsam aber stetig steigen, bis eines Tages die gegen die Halbinsel gedrückte Gletscherwand dem Druck der Wassermassen nicht mehr standhalten kann. Dann birst das Eis mit unvorstellbarem Donner und mit einer riesigen Flutwelle entleert sich der aufgestaute linke Arm in den Lago Argentino. Dieses Schauspiel findet alle paar Jahre statt, zuletzt 2008. Der bisher höchste aufgestaute Pegel lag 8 Meter über dem rechten Wasserspiegel. Wir harren drei Stunden geduldig auf der obersten Plattform aus und erleben in dieser Zeit viele kleinere Abbrüche, die unter lautem Krachen auf dem Wasser aufschlagen, aber leider nicht den erhofften Abbruch einer riesigen Wand. Das bleibt Josua, unserem Wiener Motorradfreund aus der Hosteria, vorbehalten, der den Gletscher anderntags besucht und uns sein Erlebnis auf dem Kameradisplay präsentiert.

Perito Moreno Gletscher

70 m hohe Wand des Perito Moreno

hier stößt er Gletscher auf Land und trennt die beiden Arme des Sees

24.12.2011

Relaxtag. Nachmittags sitzen wir bei 25 °C im T-Shirt in einem Straßen-Café und sonnen. Hier treffen wir unerwartet Piet und Joyce unsere holländischen Tischnachbarn vom Schiff. Aus unserer Verabredung zum festlichen Weihnachtsessen am Heiligen Abend wird nichts, da alle adäquaten Restaurants entweder geschlossen oder bis auf den letzten Platz ausgebucht sind. Wir bleiben in unserer Hosteria, wo der wirklich hervorragende Koch ein tolles Festessen mit mehreren Gängen zaubert. Als Krönung bekommen wir um Punkt 12 Uhr ein Glas Champagner gereicht. Zu unserer großen Verblüffung gehen danach Alle ins Freie, wo  wie bei uns zu Sylvester, ein Feuerwerk den Himmel über der Stadt erleuchtet, was aber auch keine typische Weihnachtsstimmung aufkommen lässt. Dieser „Heilige Abend“ wird bei uns einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen.

24.12. nachmittags in El Calafate

Hl. Abend in El Calafate

24.12. Bikertreffen im Straßencafé, Australien, Japan, Holland, Deutschland

25.12.2011                                  Kilometerstand:  16 000 km

Wir brechen nach El Chalten auf. Auf der hier asphaltierten Ruta 40 geht es zunächst 100 km durch die Pampa, in der Ferne begleitet durch die schneebedeckte Kordilliere, vorbei am Lago Argentino, später dem Flusslauf des Rio Leona folgend bis wir schließlich den Lago Viedma erreichen, an dessen Nordufer wir nach Westen nach El Chalten fahren. Unterwegs sehen wir ein Gürteltier und kurz vor dem Ziel kreisen 4 Kondore in relativ geringer Höhe über der Straße. Ein fantastisches Fotomotiv gegen den stahlblauen Himmel. Bis wir angehalten und die Kamera startklar haben sind sie allerdings seitlich von uns und gegen die grauen Felsen nicht mehr kontrastreich zu filmen. Nachmittags erklimmen wir den Mirador de Condores in der Hoffnung auf ein paar gute Bilder von Kondoren, aber die tun uns diesen Gefallen nicht. Nicht einer zeigt sich, weshalb wir uns mit ein paar Bildern vom Fitz Roy begnügen.

Fahrt entlang des Lago Argentino

in der Ferne unser Ziel, der Fitz Roy

Gürteltier

Fitz Roy

26.12.2011                                         Kilometerstand:   16 225 km

Heute geht es endgültig Richtung Süden zunächst von El Chalten nach El Calafate. Einem Tipp der Parkranger folgend stellen wir unser Motorrad etwa 6 km hinter der Stadtgrenze von El Chalten auf einem Parkplatz ab, gehen nur ein paar hundert Meter über die Pampa und stehen vor dem tiefen Abgrund eines Canyons in dessen Tiefe die Fluten des Rio Fitz Roy toben. Von der Straße aus kann man von diesem zauberhaften Schauspiel weder etwas sehen, noch hören. Während wir geduldig am Rand des Canyons warten, dass sich Kondore zeigen, entdeckt Edith auf der anderen Seite in der senkrecht abfallenden Wand ein Adlernest mit zwei Jungvögeln, die unermüdlich von ihren Eltern gefüttert werden. Pünktlich um 10 Uhr erscheinen die, von den Rangern „versprochenen“ Kodore am Himmel. Ruhig ziehen sie ihre Kreise über dem Canyon und schrauben sich mit der Thermik immer höher in den strahlend blauen Himmel. Sie lassen sich ohne erkennbaren Flügelschlag hinübertragen zum Fitz Roy, den sie einige Male umkreisen. Ein wirklich erhabener Anblick, für ein Foto jedoch viel zu entfernt. In El Chalten angekommen setzen wir uns in ein Straßencafé und genießen die wärmenden Sonnenstrahlen.

27.12.2011

Rio Gallegos ist heute unser Ziel. Bis Esperanza, einem Nest, das nur aus einer Tankstelle, einem Restaurant und wenigen Häusern für deren Angestellte besteht, kennen wir die Strecke schon, topfebene Pampa mit verdorrtem Gras. Die Landschaft ändert sich auch im weiteren Verlauf kaum, so dass es ziemlich eintönig geblieben wäre, hätte sich der patagonische Wind sich nicht unserer erbarmt und ein wenig seine Muskeln spielen lassen. Über Rio Gallegos gibt es eigentlich nichts Wesentliches zu berichten, außer dass es in Strandnähe ein tolles „Slow Food“ Restaurant gibt in dem man fantastisch essen kann, – empfehlenswert: Cordero al horno.

Pampa

kurze Pause

vom Wind geformtes Grasbüschel

28.12.2011

Dass heute ein anstrengender Tag würde war mir klar, etwa 400 km, davon über 100 km Schotter und zu allem Überfluss zwei Grenzübertritte. Bei heftigstem Westwind, wie wir später erfahren von Sturmstärke, bis zu 140 km/h, starten wir. In Böen brauche ich die halbe Straße, aber zum Glück ist wenig Verkehr. Der Wind bläst so heftig, dass er durch das geschossene Visier pfeift. Da unsere Hauptrichtung Süden ist, kommt der Wind meist von rechts, so dass ich in einer Schräglage wie in einer nicht enden wollenden Rechtskurve fahre. Da die Gefahr besteht, dass das Moto umkippt wagen wir nicht anzuhalten. Wenn man denn anhielte, müsste man das Moto in den Wind stellen und dazu bräuchte man mehr als die halbe Straßenbreite. An’s Pinkeln sollte man gar nicht erst denken, zumal bei diesem Sturm, selbst bei Berücksichtigung der Windrichtung, jeder Wasserstrahl sofort zum Spray wird, also nur empfehlenswert für Anhänger der Eigenurin-Behandlung! Die Landschaft ist unglaublich flach, ganz selten unterbrochen von sanften Hügeln. Der Grenzübertritt von Argentinien nach Chile ist problemlos nach 45 Minuten erledigt und so erreichen wir gegen Mittag die Magellanstraße (die zu meinem Erstaunen nicht geteert ist!!). Es herrscht wirklich unglaublicher Seegang so dass es nicht gelingt ohne von der Gischt nassgespritzt zu werden auf die Fähre zu gelangen. Dort angekommen bekomme ich die Anweisung auf dem Moto sitzen zu bleiben, damit es nicht umfällt. Nach dem Verlassen der Fähre geht es noch einige Kilometer weiter auf Asphalt bis die Straße bei Cerro Sombrero in einem rechten Winkel nach Osten in eine Schotterpiste mündet. Was für ein Glück, zum Eingewöhnen haben wir erst einmal Rückenwind. Nach etwa 120 km harten Kampfes gegen Sturm und Schotterpiste erreichen wir ein Café, wo wir erschöpft Rast machen. Vor dem Café sind zwei schwere Harleys geparkt, deren brasilianische Fahre gerade zum Aufbruch rüsten. Da sie sich sehr für den Zustand der Strecke und die Windverhältnisse interessieren beschließen sie nach dem üblichen Woher und Wohin uns noch einmal mit in’s Restaurant zu begleiten. Einer der beiden hat nicht genügend Sprit für die Strecke, da das Motorrad bei dem Gegenwind den sie in dieser Richtung haben werden deutlich mehr verbraucht und die letzte Tankstelle keines mehr hatte, keine Seltenheit in diesem Land. So erzählte man uns, dass es in einer wichtigen Tankstelle der berüchtigten Ruta 40 seit über drei Monaten kein Benzin mehr gäbe, da der Besitzer seine Rechnung an die Mineralölgesellschaft nicht beglichen habe. Ohne dass das Spritproblem des Brasilianers gelöst wäre verabschieden wir uns und erreichen nach einigen hundert Metern die chilenische Grenze, wo eine bis dahin noch nicht gekannte riesige Schlange von weit über 100 Menschen geduldig auf die Abfertigung wartet. Auf die Frage wie lange das wohl dauern werde bis wir an der Reihe seien antwortet meine Nachbarin in der Schlange, „una horita“ und wird von der Nächsten korrigiert, „no, dos horitas!“ (also 2 „Stündchen“). Während Edith in der Schlange den Platz hält, gehe ich ein wenig nach draußen um nach dem Moto zu schauen. Dabei treffe ich zwei Schweizer, die auch mit dem „Töff“ unterwegs sind. Sie seien gleich dran gewesen, sagen sie, die ganze Prozedur hätte auch nur 15 Minuten gedauert. Die lange Schlange sei nur für die Einreise nach Chile. Mit diesen Informationen versehen drücke ich mich an der ewig langen Schlange vorbei direkt an den Ausreiseschalter. Die nette Chilenin bedeutet mir mit wenigen Worten und eindeutiger Gestik, dass ich mich in die Schlange einzureihen habe. Natürlich hab‘ ich mal wieder nichts verstanden und bleibe am Schalter stehen bis sie mich schließlich fragt womit ich unterwegs sei. „En moto“ ist das Zauberwort, das ihr Herz öffnet. Sie bittet um meine Papiere und in wenigen Minuten ist Alles erledigt, tambien para mi esposa (auch für meine Frau)! Beim Zoll muss ich noch das Papier für das Motorrad abgeben und bin nach nur 10 Minuten fertig. Der junge Mann, der hinter uns in der Schlange stand versucht dasselbe, wird aber barsch abgewiesen. Trotzdem zollt er uns neidlos mit erhobenem Daumen Anerkennung. Einige Kilometer Schotterpiste weiter, an der argentinischen Grenze, stehen unsere Schweizer schon in der Schlange für die Einreise, wo sie schon einen Platz für uns reserviert halten, was auch hier wieder einige Zeit einspart, die wir dringend brauchen, da wir noch 100 km vor uns und noch kein Quartier haben. Gegen 19.30 Uhr haben wir unser Ziel Rio Grande erreicht und finden auch bald ein akzeptables Hotel.

genau so kam es!

Pause nach 120 km Schotter und Sturm

29.12.2011

Bei für patagonische Verhältnisse moderatem Wind verlassen wir Rio Grande. Allmählich ändert sich die Landschaft. Zunächst ist sie leicht hügelig, viele abgestorbene Bäume, übersät mit Flechten, die Berge werden immer höher und grüner, bis sie schließlich dicht bewaldet sind. In der Ferne sieht man die Cordillera Darwin, die in den Beagle Kanal gleitet. Schließlich bekommt die Straße fast alpine Züge. Wir überqueren einen Pass mit 460 m Höhe und erreichen schließlich unser ersehntes Ziel, Ushuaia. Die knapp 70 000 Einwohner zählende Hafenstadt liegt in einer Bucht,umrahmt von hohen, zum Teil schneebedeckten Bergen. Sie ist den Hang hinauf gebaut, was dazu führt, dass alle Straßen, die im rechten Winkel von der an der Küstenlinie entlang führenden Avenida Maipú abgehen, extrem steil sind. Dieser steile Anstieg, wie in einem Amphitheater, ermöglicht uns aber auch einen herrlichen Blick von unserem Hotel auf die Bucht und die Cordillera Darwin. Nach dem Einchecken machen wir uns sogleich auf den Weg von Ushuaia in den Lapataia Nationalpark, da wir Sorge haben, dass es womöglich doch noch regnen könnte. Auf den letzten 20 km Schotterstrecke durch den Park zum Ende der Ruta 3, dem „Fin del Mundo“ bieten sich uns sensationelle Ausblicke in eine unberührte Natur. Von dem Schild, welches das Ende der „Ruta Tres“ markiert führt ein kurzer Weg auf einem Holzsteg ans Ufer eines Seitenarmes des Beagle Kanals, der Verbindung von Atlantik und Pazifik.

mit Flechten überladener abgestorbener Baum

Paso Garibaldi

Lago Fagnano

aufgestauter Bach mit Biberburg

Ushuaia, Stadttor

Ushuaia

Lapataia, das Ende der Ruta 3

El Fin del Mundo

Da das Wetter am folgenden Tag nicht wie gewohnt optimal ist, es regnet immer wieder, beschränken wir unsere Aktivitäten auf die Stadt, bummeln, erledigen notwendige Dinge und geniessen das Faulenzen.

31.12.2011

Sonnenschein. Nach dem Frühstück machen wir uns noch einmal auf den Weg in das Naturreservat Lapataia um dort Natur und Ruhe zu geniessen. Mit der Ruhe wurde das allerdings nichts. Ein riesiges Kreuzfahrtschiff ist in Ushuaia angekommen, dessen hunderte Passagiere mit Bussen ans „Fin del Mundo“ transportiert werden. Ein Rummel sondergleichen spielt sich um das berühmte Schild am Ende der Ruta 3 ab. Jeder möchte sich mehrfach vor diesem dekorativen Schild, welches das südliche Ende Amerikas markiert, fotografieren lassen. Auch etliche Motorradfahrer treffen sich hier, von denen wir einigen schon an anderen Orten unserer Reise begegnet sind. Die Gelegenheit wird natürlich gleich zum Erfahrungsaustausch genutzt. Ein Amerikaner aus New Mexico, der mich sehr stark, nicht zuletzt wegen seiner Stimme, an den Schauspieler Semmelrogge erinnert, erzählt von seinen Abenteuern. Er berichtet vor einem Jahr von New Mexico mit dem Fahrrad aufgebrochen zu sein. Den Darien Gap, den fehlenden Teil der Panamericana zwischen Panamá und Kolumbien, habe er mit einem Ruderboot, auf dem das Fahrrad befestigt war, umgangen. In Kolumbien angekommen habe er das Fahrrad untergestellt, sich dort ein gebrauchtes Motorrad gekauft und mit diesem den Rest der Reise bestritten, da er sonst Ushuaia nicht zu Sylvester erreicht hätte, –  ein ziemlich durchgeknallter Typ, der beneidenswert fließend spanisch spricht. Auf die Frage wo sein Nummernschild sei, zieht er ein nagelneues kolumbianisches Schild aus der Tasche. Das Originalschild habe er irgendwo verloren, sich dann ein Neues besorgt, das er jetzt sicherheitshalber immer in seiner Jacke trage, damit es nicht wieder verloren ginge. Während wir unserer Unterhaltung beginnt er sich bis auf die Unterhose auszuziehen. Er wolle sich so, nur mit Helm bekleidet auf dem Motorrad vor dem Schild ablichten lassen. Unter dem Gelächter und Beifall vieler Buspassagiere setzt er dies auch in die Tat um. Auch Joshi, den Japaner aus Kyoto, den wir aus Calafate kennen und der mit seiner Frau Iba mit einer 1200 GS auf „Round-The-World“ Trip ist, treffen wir hier wieder. Ein sehr lustiger Typ, der mit seinem Che Guevara Käppi, diesem gar nicht so unähnlich ist. Sein Motto ist „Patria o Muerte“ und er erklärt nach seiner Rückkehr nach Japan eine Revolution beginnen zu wollen, da ihm die politischen Verhältnisse in seiner Heimat auf den Geist gingen. Sein Freund Uwe hat ihm auch schon ein wenig deutsch bei gebracht. So kann er fast akzentfrei „Schweinewurst“ sagen! Inwieweit ihm das bei der geplanten Revolution weiter helfen wird vermag ich nicht einzuschätzen!

grenzenlose Lebensfreude eines amerikanischen Abenteurers

2.1.2012                          Kilometerstand:    17 423 km

Rückfahrt nach Norden mit dem vorläufigen Endziel Buenos Aires, erste Zwischenstation Rio Grande im gleichen Hotelzimmer wie vor einer Woche. Die Fahrt verläuft ohne Besonderheiten bei schon bekannter Strecke, jedoch mit überraschend starkem Seitenwind.

3.1.2012                          Kilometerstand:    17 683 km

Es gelingt uns bereits um 8.15 Uhr im Sattel zu sitzen, denn heute wartet das schwierigste Teilstück mit 120 km Schotterpiste bei gleichzeitig starkem Seitenwind auf uns. Außerdem sind zwei Grenzen zu überwinden. Schon bei unserer Abfahrt aus Ushuaia versprechen uns Juliano und Ruy, zwei brasilianische Biker, die mit GS und 1300 GT da sind, unaufhörlichen Seitenwind bis Buenos Aires. Ich hoffe inständig, dass sie mit ihrer Prophezeiung Unrecht haben mögen. Der argentinische Biker, der uns bei den Grenzformalitäten etwas behilflich ist, meint jedenfalls dass es ab der Peninsula Valdez wesentlich besser sei. Die Überquerung der Magellanstraße war diesmal, im Gegensatz zur Hinfahrt, erstaunlich ruhig. Nach acht Stunden nicht immer ganz komfortabler Fahrt erreichen wir Rio Gallegos.

Viajeros del Viento

nach 120 km Schotterstecke

4.1.2012                      Kilometerstand:     18 005 km

Auch heute pfeift ein gnadenloser Westwind, der manchmal derart am Moto zerrt, dass ich die halbe Straße für die Ausweichbewegung brauche. Über die Landschaft gibt es wirklich nicht viel zu sagen, Stund‘ um Stund‘ Pampa, mal eher beige, dann wieder dunkel. Ab und zu sieht man Guanakos und Nandus, die ihre Küken ausführen. Aber nicht einmal das wenige, das uns geboten wird können wir geniessen, so sehr sind wir mit den Tücken des Windes beschäftigt, ganz besonders wenn wir bei entgegenkommenden LKWs oder Bussen nach kurzem Windschatten mit deren Wirbelschleppe und dem gleichzeitig wieder einsetzenden Seitenwind zu kämpfen haben. Dabei steigt die Temperatur auf satte 37 °C, was durch den Wind aber einigermaßen erträglich ist. Unser heutiges Zwischenziel ist Puerto San Julián, ein kleines unspektakuläres Städtchen an der Atlantikküste. Die etliche Kilometer außerhalb liegenden Strände sind nur über „Ripio“ (Schotterpisten) zu erreichen, auf denen man durch den Gegenverkehr so eingestaubt wird, dass man dreckiger vom Baden zurückkommt als man losgefahren ist. Also kehren wir nach einigen Kilometern um und nehmen eine Dusche statt des Bades im Meer.

5.1.2012                                     Kilometerstand:  18 365 km

Auf dem Weg zur nächsten Etappe, Comodoro Rivadavia, ändert sich zunächst einmal nichts. In allen Richtungen bis zum Horizont Pampa, kein Baum, kein Strauch der höher als kniehoch wäre. Im Laufe des Tages steigt die Temperatur auf fast 40 °C. Wir fahren in einer Tiefebene mit zahlreichen kleinen Salzseen. Das Navi zeigt, dass wir uns lange Zeit einige Meter unter dem Meeresspiegel befinden.  Der Wind baut sich auch heute wieder bis zu Sturmstärke auf. Ans gelegentliche Anhalten ist gar nicht zu denken, will ich nicht ein Umkippen des Motos riskieren. Die Fahrt ist  ziemlich eintönig, bis ich einen im Windschatten liegenden Parkplatz finde, auf dem wir mal absteigen und was trinken können. Als ich mein Moto wieder anlassen will, „hustet“ es kurz und schaltet den Strom ab! Im wahrsten Sinne mitten in der Pampa, hunderte von Kilometern von einem Dorf oder einer Tankstelle entfernt. Die kleinen Schweißtropfen, die sich auf meiner Stirn bilden, sind sicher nicht nur der mittlerweile unerträglichen Temperatur geschuldet. „Ganz Fachmann“, ich will mir ja vor Edith keine Blöße geben, entferne ich die Sitzbank und lege damit die Batterie frei. Wo sonst sollte der Strom herkommen, den ich gerade so schmerzlich vermisse! Ich prüfe alle Kabel auf festen Sitz, entferne die Hauptsicherung um sie dann wieder einzustecken. Und siehe da, meine „heilenden Hände“, plötzlich zeigt das Display, „alles o.K.“! Nachträglich fällt mir ein, dass es vielleicht doch nicht mein Geschick, sondern möglicherweise eine von BMW in die Elektronik eingebaute Sicherung war, die bei Überlastung den Strom abschaltet und nach ein paar Minuten wieder einschaltet ( super Idee, stimmt aber nicht!). Na ja, wie auch immer, sie lief die restlichen paar hundert Kilometer wie am Schnürchen und brachte uns sicher ans Ziel. Die letzten 100 km ging es entlang der Atlantikküste mit Ausblicken auf traumhafte Strände.

durch die Pampa immer mit ausreichend Flüssigkeit

6.1.2012                           Kilometerstand:     18 822  km

Wir haben beschlossen heute den „Bosque petrificado“ zu besuchen, 60 Millionen Jahre alte Araukarien, die in der Zeit untergingen als die Anden entstanden. Der „versteinerte Wald“ befindet sich 150 km westlich von Comodore Rivadavia. Wie gewohnt führt der Weg wieder durch die Pampa, die diesmal aber oft hügelig ist. Wir fahren durch ausgedehnte Erdölfelder. Unzählige Ölpumpen, oft im Abstand von nur hundert Metern aufgestellt, säumen bis zum Horizont reichend unseren Weg. Die Ölgesellschaften haben sich wahrlich Mühe gegeben den Anblick erträglicher zu machen und für Kurzweil zu sorgen, indem sie diese Pumpen verschiedenfarbig gestaltet haben, mal schwarz-orange, mal Schwarz-gelb, dann wieder apfelgrün. Als wir Sarmiento erreichen, müssen wir noch 30 km Schotter bewältigen um zu den „Arboles petrificados“ zu gelangen. Die Mühe hat sich wahrlich gelohnt. Wir machen in glühender Hitze einen eineinhalbstündigen Spaziergang durch eine faszinierende Mondlandschaft, in der die versteinerten Stämme unzähliger Araukarien verstreut liegen. Sie erwecken den Eindruck, als seien sie gerade erst gefällt worden. Das Auge lässt sich leicht täuschen, denn erst wenn man so ein Stück „Holz“ aufhebt merkt man am Gewicht, dass es in grauer Vorzeit zu Stein geworden ist.

Erdölpumpe

„Ökopumpe“

was sind schon 60 gegen 60 000 000 Jahre

entwurzelte Araukarie

Arboles petrificados

versteinerter Baumstumpf

7.1.2011                          Kilometerstand:   19 155 km

Als wir Commodore Rivadavia, das wichtigste Zentrum der argentinischen Erdölproduktion, gen Norden verlassen bietet sich wieder das gewohnte Bild, die endlose Weite der patagonischen Pampa, strahlender Sonnenschein und gnadenloser Seitenwind. Da ich aber niemanden mit immer gleichen Bildern langweilen möchte, gibt mir das Gelegenheit über etwas Anderes zu berichten. Es ist in den Ländern Süd- und Mittelamerikas Brauch der Angehörigen, die im Straßenverkehr ihr Leben ließen, mit am Straßenrand aufgestellten Schreinen zu gedenken. Auf der Panamericana, wie den meisten anderen Straßen, die wir befuhren, vergeht kein Kilometer ohne wenigstens eine solche Gedenkstätte. Es gibt tausende Varianten, manche sehen aus wie Vogelhäuschen, andere sind regelrechte, begehbare Kapellen. Sie sind mit Blumen, manchmal auch, vor allem in Chile und Argentinien, mit Landesfahnen geschmückt, bunt bemalt, die meisten sehr gepflegt, manche auch verwahrlost. In Argentinien sind wir zunächst sehr verwundert solche Gedenkstätten zu finden, bei denen Berge von Plastikflaschen liegen, dass es so aussieht als hätte hier jemand seinen Plastikmüll abgeladen. Auf der Fahrt nach Puerto Natales erfahren wir dann die Geschichte die hinter diesen Bergen von Flaschen steckt. Im Jahre 1841, während eines Bürgerkrieges wurde der Mann von Maria Correa von spanischen Soldaten verschleppt. Sie folgte mit ihrem Neugeborenen den Spuren der Soldaten durch die Pampa, wo sie nach einigen Tagen verdurstet von vorbeiziehenden Gauchos gefunden wurde. Das Baby hatte an der Muttbrust liegend wie durch ein Wunder überlebt. An dieser Stelle errichtete man einen Schrein, der zu einem bekannten Wallfahrtsort wurde. Zum Gedenken an die „Difunta Correa“ („verstorbene Correa“) findet man überall in Argentinien solche Gedenkschreine, an denen gläubige Autofahrer mit Wasser gefüllte Plastikflaschen ablegen.

Doppelschrein, Cama de Matrimonio

Schrein mit Fernblick

„Verkehrstotenpunkt“

begehbarer Schrein

Difunta Correa

abgelegte Wasserflaschen

Darstellung der „Difunta Correa“ mit ihrem Säugling

8.1.2011                                                    Kilometerstand:    19 555  km

Unsere heutige Etappe ist unter den bereits bekannten Bedingungen (siehe oben: Pampa etc.) nur ein Katzensprung. Es geht von Puerto Madryn nach Puerto Piramides auf der Peninsula Valdez, wo wir gegen Mittag eintreffen und wider erwarten das erwünschte Quartier beziehen können, leider nur für zwei Tage, so dass wir am Dienstag in ein anderes Hotel umziehen müssen. Am späten Nachmittag, nachdem die größte Hitze vorbei ist,  gehen wir zum nahen Strand. Wir stellen fest, dass der Atlantik hier doch erheblich kühler ist als auf der westeuropäischen Seite im Médoc. Da hier die Sonne normalerweise abends um 9 Uhr untergeht sind wir sehr verwundert als sich gegen 6 Uhr der Himmel von Westen her verfinstert und im dichten Nebel Meer und Himmel miteinander verschmelzen. Es ist Aschestaub des 700 km entfernten chilenischen Vulkans Puyehue, der seit vier Tagen wieder aktiv ist, den der Wind bis hierher trägt. Unser geplanter Sundowner am Strand versinkt buchstäblich in der Vulkanasche. In den Restaurants, selbst im Hotel, legt sich auf Alles ein feiner Aschefilm. Als wir abends heimgehen können wir den Vollmond nur schemenhaft durch den Aschestaub erkennen. Diese Vulkanasche ist auch ein Grund für die grottenschlechte Internetfunktion, da die Übertragung über Satelliten geht, deren Empfang dadurch erheblich behindert wird. An ein Hochladen der Bilder ist im Augenblick nicht  zu denken!

Das Dörfchen Piramides auf der Peninsula Valdez

Straße zum Strand

Die Asche des Vulkans Puyehue beginnt die Sonne zu verfinstern

9.1.2012

Es dauert bis zum frühen Nachmittag bis sich die Sonne mit Hilfe des aufkommenden Windes durch den Aschestaub gekämpft hat. Wir gehen heute zu Fuß zu einer 6 Kilometer entfernten Seelöwenkolonie, wo wir die Geburt eines Seelöwenbabys miterleben können. Als Erste haben die Möwen die Situation erfasst. Sogleich entbrennt ein heftiger Streit um die Plazenta. Für die Seelöwenbabys ist das Aufwachsen in der Kolonie nicht immer ganz einfach, denn sie werden von ihren Verwandten sehr rücksichtslos behandelt. Kaum haben sie mit großer Anstrengung den relativ steilen Felsen erklettert werden sie oftmals von einer „Tante“, die sich davon gestört fühlt, wieder ins Meer zurück gestoßen. Wenn sie zu sehr in die Nähe eines Bullen geraten, der gerade hinter einem Weibchen her ist oder mit einem Rivalen kämpft, so kann das ihr sicheres Ende bedeuten, da er sie mit seiner schieren Masse erdrücken könnte. Nach dem schweißtreibenden Rückweg verbringen wir den Nachmittag am Strand.

Seelöwenkolonie

El Macho

kurz nach der Geburt (Bildmitte)

10.1.2011

Leider können wir nicht in unserem schönen Hotel bleiben, da es für heute schon ausgebucht ist. Wir ziehen also mit Sack und Pack um in ein anderes, das direkt am Strand liegt. Der heutige Tag steht im Zeichen des Kampfes mit dem Internet. Dass das Hochladen eines einzigen Bildes über 10 Minuten dauert, wenn es nicht schon vorher abbricht ist noch das geringste Problem. Es gelingt uns nicht einen Heimflug zu buchen, da keine kontinuierliche Netzverbindung verfügbar ist. Liebenswerterweise hat sich Gabi unseres Problems angenommen und es erwartungsgemäß im Handumdrehen gelöst, – danke Gabi. Das Problem mit dem Zündstrom des Motorrades scheint auch gelöst, zumindest ist dieser Fehler nicht mehr aufgetreten nachdem ich ein Steuerungskabel für die Elektronik, das nicht ganz fest saß, wieder angezogen habe. An dieser Stelle darf ich mich nochmal ganz herzlich bei Paul für seine kompetente Beratung per Skype und e-Mail bedanken.

„Rausschmiss!“

„Vertreibung“ aus dem Hotel „Del Nomade“

und Umzug in das neue Hotel am Strand

11.1.2012

Bei unserer Abfahrt aus Piramides werden wir von der gerade eintreffenden Schauspielerin Maria Furtwängler und deren Tochter durch unsere Landesfarben auf dem Windschild sofort als Deutsche identifiziert, wonach sich eine nette kleine Unterhaltung ergibt. Die Fahrt nach Las Grutas verlief genauso unspektakulär wie die letzten Etappen, mit den üblichen Reisebegleitern, Sonne, Wind und Pampa. Unterwegs spulten wir den 20 000. Kilometer, den 17 000. unserer Reise ab. Las Grutas ist ein reiner Badeort, völlig überfüllt und  entsprechend überteuert. Die Dame in der Confisserie  bei der Edith den Nachschub an leckerem „Turista“-Konfekt besorgt antwortet unerwartet in fließendem Deutsch. Sie berichtet, dass sie 8 Jahre in der Porzellanmanufaktur Rosental in Selb gearbeitet hat. Überall im Ort fliegen paarweise grün-gelb-rote Papageien herum, deren Kreischen die Luft erfüllt.

der 20 000. Kilometer

Strand von Las Grutas, schlimmer als an der Adria

Papageien

12.1.2012                        Kilometerstand:      20 154 km

Nachdem Frühstück geht Edith schon mal auf’s Zimmer um zu packen, während ich noch bei einer Tasse Kaffee die Karte studiere. Unerwartet werde ich von der Bedienung von hinten spanisch angesprochen, ob ich denn schon gefrühstückt habe. Bevor ich die Frage noch richtig sortiert habe, rufen alle Gäste an den Tischen um mich herum, wie aus einem Mund „si“! Damit war die Frage klar beantwortet. Auf dem heutigen etwa 180 km langen Teilstück, das landschaftlich auch nichts Neues bietet, hat wenigstens der Wind nachgelassen. Es zeigen sich außer ein paar Geiern, keine Tiere, jedenfalls keine lebenden. Dafür hängen neben dem Eingang zu einer Estancia fünf enthäutete, ausgenommene Kadaver, die schon, bis auf einen, ins Stadium der Mumifizierung übergegangen sind, über dem Zaun. Kopf und Füße sind abgetrennt, so dass wir sie auch nicht identifizieren können.Von Körperbau und Größe her, halte ich sie am ehesten für relativ große Hunde. Die Geschichte dazu werden wir wohl nie erfahren, so dass der Spekulation Tür und Tor geöffnet sind. Die Kadaver hängen so demonstrativ über’m Zaun, direkt neben dem Eingangstor, so dass ich mir gut vorstellen könnte, dass ein Farmer die Hunde seines Nachbarn, aus Wut darüber, dass sie unter seinen Schafen ein Blutbad angerichtet haben, kurzerhand erschossen hat. Als wir uns dem Rio Negro nähern, ändert sich die Landschaft schlagartig. Die grau-beige Halbwüste verwandelt sich in ein bis zum Horizont reichendes Meer aus Sonnenblumen- und Maisfeldern. Hohe Bäume dienen den Gebäuden und den Anpflanzungen der Estancias als willkommener Windschutz. Die plötzliche Fruchtbarkeit der Pampa liegt an der konsequenten Bewässerung über breite, durch den Fluss gespeiste Kanäle. In der Touristen Information von Carmen de Patagones fragen wir nach einem Hotelzimmer. Das Mädchen, das uns berät ist so begeistert vom Motorrad, dass sie bittet es fotografieren zu dürfen, – sie darf. Am Spätnachmittag gehen wir hinunter zum Fluss um bei einem Sundowner die letzten wärmenden Sonnenstahlen an den Ufern des Rio Negro einzufangen.

Racheakt?

Touristen Information

13.1.2012                           Kilometerstand:      20 333 km

Zwischen Rio Negro und Rio Colorado wird es noch wesentlich grüner, manchmal auch etwas hügelig. Neben riesigen Weideflächen wird auch intensiver Ackerbau betrieben. Durch das Delta des Rio Colorado erreichen wir schließlich die Großstadt Bahia Blanca, wo wir sogleich den Parque Central anfahren um uns auf Zimmersuche zu machen. Während ich auf dem Moto sitzend auf Edith warte, die gerade einen Taxifahrer nach einer Adresse fragt, bleibt ein Mann vor mir stehen um mit mir über mein Motorrad zu sprechen. Als Edith zurückkommt und wir ihm auf seine Frage was wir denn suchten, das von uns aus dem „Lonely Planet“ ausgesuchte Hotel nennen, hat er sofort einen besseren Vorschlag, gleich um die Ecke und ein „super Angebot“. Ihm gehöre das Parkhaus gleich daneben, wo wir unser Moto gratis lassen könnten, so lange wir wollten. Um mit dem Hotel einen optimalen Preis auszuhandeln wolle er mitgehen, da Ausländer oft mehr bezahlten. Etwas skeptisch ob soviel Hilfsbereitschaft begleiten wir ihn zum Hotel. Tatsächlich, vermittelt er uns ein sehr schönes, ganz zentral gelegenes Hotel zu sehr passablem Preis. Dem Wächter im Kassenhäuschen seines Parkhauses trägt er auf ein besonderes Auge auf unser Moto zu haben. Bei der Verabschiedung erzählt er uns von seiner „Honda Goldwing“ und dass seine Hilfsbereitschaft für Motociclistas „del Corazon“ (von Herzen) käme. Zum Abschied bekommen wir noch noch die Adresse eines sehr guten Restaurants in der Nähe, seine e-Mail Adresse und Telefonnummer, falls wir noch irgendetwas brauchten. Ein wahrlich schönes Erlebnis. In der immer noch drückenden Hitze des Abends gehen wir zum Geldautomaten der Bank. Dort werden wir schon sehnlichst von einem Hund erwartet, der nur darauf wartet, dass wir mit unserer Karte die Tür öffnen. Er lässt sich von uns auch nicht daran hindern als erster den klimatisierten Vorraum der Bank zu betreten, wo schon zwei seiner Weggefährten auf dem kühlen Steinboden ein Lager gefunden haben. Schon in mehreren Städten konnten die Überlebensstrategie der „Stadtköter“ im chaotischen argentinischen Straßenverkehr erleben. So warten sie geduldig vor einer Ampel bis ein Fußgänger erscheint und bleiben solange neben ihm stehen bis dieser sich anschickt die Straße zu überqueren. Auf diese Weise hat man manchmal drei oder vier Hunde um die Beine, mit denen man gar nichts zu tun hat. Für all jene, die in Mails immer wieder das hässliche Wetter zu Hause „beweinen“, habe ich heute beim Stadtbummel in einer Einkaufspassage den passenden Spruch von R. Tagore gefunden:

„Si lloras por haber perdido el  sol, las lagrimas no te dejarán ver las estrellas“ (wenn du weinst weil dir die Sonne nicht mehr scheint, werden dich die Tränen die Sterne nicht sehen lassen!).

der hilfsbereite „Pico“

Hunde nächtigen im klimatisierten Vorraum der Bank

14.1.2012

Ich bekomme heute eine Mail von Ludger und Daniela, die gerade aus der Antarktis zurückkommen und mit denen zusammen wir auf dem Schiff von Puerto Montt nach Puerto Natales waren und  in Ushuaia Sylvester gefeiert haben. Dort warteten sie auch vergeblich auf ihren 80-jährigen amerikanischen Freund, der Kap Horn umsegeln und sie in Ushuaia treffen wollte. Als Einhandsegler startete er in San Diego und geriet hunderte Meilen südlich der Galapagos Inseln in einen schweren Sturm in dem er einen Mastbruch erlitt. Nach vielen Tagen auf seinem manövrierunfähigen Boot fing die ecuadorianische Küstenwache sein SOS-Signal auf und informierte ein chinesisches Frachtschiff, das ihn dann einige Tage später vor dem sicheren Tod rettete.

Wer hält unter diesem Aspekt unsere Motorradreise durch Südamerika noch für abenteuerlich?

Dass die Engländer 1982 die Schlacht um die Falkland Inseln bzw. Malvinas gewonnen haben und diese immer noch besetzt halten, werden die Argentinier der „Eisernen Lady“, „Maggie“ Thatcher, nie verzeihen. Der Stachel sitzt tief im Fleisch Argentiniens und die Wunde blutet noch immer! Es erhitzt natürlich die Gemüter, dass jetzt Prinz William mit einem weiteren Kontingent britischer Soldaten dorthin entsandt wird.

                                                                unmissverständlich !
Den Helden der Schlacht um die Malvinas
Las Malvinas son Argentinas

16.1.2011                              Kilometerstand:        20 626 km

Nach 3 Tagen Bahia Blanca wird es Zeit sich wieder auf den Weg zu machen. Auf Empfehlung von Pico nehmen wir einen kleinen Umweg über die Sierra de la Ventana, einem beliebten Ausflugsziel der Porteños ( so nennen sich die Einwohner von Buenos Aires), da die Strecke landschaftlich interessanter ist. Der Gebirgszug ist von der Höhe her mit unseren Mittelgebirgen vergleichbar, jedoch nicht bewaldet. Es ist schwer sich für solche Landschaften zu begeistern nachdem man die andinen Regionen Argentiniens gesehen hat. Der weitere Verlauf der Strecke ist geprägt von riesigen Weideflächen, immer wieder mal unterbrochen von bis zum Horizont reichenden Mais- und Sonnenblumenfeldern. Die großen Rinderherden nehmen sich auf den gigantischen Weiden fast verloren aus. Als wir nach etwa 400 km die Stadtgrenze von Azul erreichen springt der Tacho auf 21 000 km.

„Bife de Lomo“

17.1.2012                      Kilometerstand:   21 023 km

Azul, etwa 300 km südöstlich von Buenos Aires gelegen, wurde erst 1836 als Fort zum Schutz gegen die Indianer gegründet. An der Plaza General San Martín, dessen Denkmal die Mitte des Platzes schmückt, steht eine gotisch anmutende Kathedrale, die jedoch erst 1906 fertiggestellt und eingeweiht wurde. Durch die Stadt fließt der Aroyo Azul der in einer parkähnlichen Anlage zum riesigen Schwimmbad ausgebaut ist, das wir, um der Hitze zu entfliehen, fleißig nutzen. Auf der Wiese des Bades finde ich einige Nashornkäfer, die es laut Wikipedia in Südamerika eigentlich nicht geben dürfte. Es gibt sie aber hier massenhaft. Er ähnelt entfernt unserem Maikäfer ist jedoch etwas kleiner. Die Weibchen tragen kein Horn. Ähnlich dem Maikäfer hat er einen mehrjährigen Zyklus, der aber nicht 4, sondern 5 Jahre dauert. Beim Verlassen des Hotels werde ich von einem einheimischen Biker angesprochen, der mich auf „La Posta del Viajero en Moto“ (die Station des Motorradreisenden) aufmerksam macht, die ein „Muss“ für jeden fremden Motorradfahrer sei. Nach einem ausgiebigen Bad im Fluss fahren wir zur „La Posta del Viajereo en Moto“. Jorge, ein gleich auf den ersten Blick sympathischer Motorradfreak, öffnet uns die Tür, ohne dass wir geklingelt hätten, allein das Motorengeräusch hatte gereicht ihn zu mobilisieren. Auf der Fassade seines Anwesens haben sich „Motociclistas“ aus aller Herren Länder verewigt, was sich im inneren seines Hauses fortsetzt. In der Werkstatt nebenan steht seit 16 Monaten die stolze KTM eines Österreichers, die Jorge einmal im Monat laufen lässt, damit die Batterie nicht schlapp macht. Ich denke der Biker aus Österreich könnte Trouble mit dem Zoll bekommen, wenn er wiederkäme um weiterzufahren. Der Campground in seinem Garten, den er für 30 Pesos (etwa 5 €) ,einschliesslich, Strom, Kühlschrank, Dusche, Grillplatz etc. anbietet, ist wirklich fantastisch. Schade nur, dass wir kein Zelt dabei haben.

hunderte Orangenbäume säumen die Straßen von Azul

Nashornkäfer, normalerweise 6-beinig  (ich bin unschuldig!)

La Posta del Viajero en Moto

Gemeinschaftsraum

geparkte KTM Adventure

Jorges Oldtimer, eine Puch

Campground im Garten

Campground

19.1.2012                     Kilometerstand:    21 023 km

Das letzte Teilstück der ersten Etappe nach Buenos Aires führt über 200 Kilometer durch fruchtbares Weideland, das gelegentlich durch riesige Felder, auf denen Sonnenblumen, Mais oder andere Feldfrüchte angebaut werden, unterbrochen wird. Die letzten 40 Kilometer geht es auf breiter, ampelgeregelter Straße durch die Vororte des Moloch Buenos Aires, was bei sengender Hitze und dichtem Verkehr nicht gerade ein Vergnügen ist. Nach Sao Paulo ist Gran Buenos Aires mit über 13 000 000 Einwohnern die größte Metropolregion Südamerikas. Sie erstreckt sich entlang des Rio de la Plata über etwa 70 und in südwestlicher Richtung über 40 Kilometer. So dauert es über eine Stunde bis wir die Stadt, die sich Capital Federal (nicht Buenos Aires!) nennt, erreichen (deshalb habe ich sie zunächst auch nicht im Navi gefunden). Einigermaßen problemlos, aber von der Hitze erschöpft, erreichen wir unser Hotel, das sich mitten im Zentrum befindet. Nachdem wir eine erfrischende Dusche genommen haben geniessen wir die Vorzüge der Aircondition. Hier werden wir jetzt bleiben bis unsere Probleme, die wir vor unserem Heimflug lösen müssen, Unterbringung des Motos und des Gepäcks für die nächsten 3-4 Wochen, erledigt sind. (Ein unaufschiebbarer Termin zwingt uns zum vorübergehenden Heimflug.)

Kilometerstand bei Ankunft:      21 300 km

Zum Glück lassen sich beide Probleme relativ einfach lösen. Das Moto kommt zum 20 000 km Service zu BMW und wird mit Zustimmung des Werkstattmeisters erst in vier Wochen wieder abgeholt. Unser Gepäck, einschließlich der Seitenkoffer können wir im Hotel deponieren, wo wir ja nach unserer Rückkehr die ersten Tage bleiben werden. Als wir uns am nächsten Tag auf den Weg machen ein Restaurant in der Nähe aufzusuchen treffen wir dort Frank und Margien aus Holland, die mit dem Bus auf Südamerika-Tour sind und die wir schon auf der Fähre und in Feuerland getroffen haben. Sie sind in Begleitung von Jim, einem Kalifornier und Maureen, einer chilenischen Englischlehrerin. Es wird ein sehr lustiger und langer Abend von argentinischen Ausmaßen.

Auf all unseren Reisen, auch auf dieser, haben wir, was Kleinkriminalität angeht, noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Heute jedoch habe ich das zweifelhafte Vergnügen so einem Straßenräuber bei der Arbeit zusehen zu können. Wir sind auf der Prachtstraße Avenida 9 de Julio per pedes unterwegs. Sie ist mit 20 Fahrspuren die breiteste Straße der Welt. Möchte man sie als Fußgänger in einer Grünphase ohne Zwischenstop überqueren, so gelingt das nur rennender Weise. An einer Querstraße müssen wir an einer roten Ampel warten als wir von einem Einbeinigen, der auf seinen Krücken erstaunlich behende unterwegs ist, um Geld angehauen werden. Alles ist durch diesen „Einbeinigen“ abgelenkt, als plötzlich eine junge Frau hinter uns entsetzt aufschreit. Ein vielleicht 15-jähriger Junge hat ihr eine Kette vom Hals gerissen und rennt mit affenartiger Geschwindigkeit quer über die Avenida 9 de Julio und verschwindet im Menschengewühl auf der anderen Seite. Dass die schockierte junge Frau ihm noch „Hijo de Puta“ (Hurensohn) hinterherruft, kann ihn auch nicht zur Umkehr bewegen.

Da wir mitten im Zentrum wohnen erkunden wir die Stadt zu Fuß und nehmen nur ausnahmsweise das Moto um Einkäufe zu tätigen. Der Besuch des „Teatro Colon“ ist ein besonderes Erlebnis. Im Stadtteil San Telmo gehen wir auf den sonntäglichen Flohmarkt, wo wir nicht nur Tangotänzer sondern zum x-ten Mal auch unsere holländischen und amerikanischen Freunde wiedersehen (die Stadt hat 13 Millionen Einwohner!) es ist nicht zu fassen!

Parkplatz tagsüber

Logo des Teatro Colón

Teatro Colón

Foyer des Teatro Colón

Konzertraum im Teatro Colón

Das Geheimnis, Skulptur von Gustav Eberlein

aus einem einzigen Stück Carara-Marmor

ältere Tangotänzerin

Tango auf dem Flohmarkt

Tango

.

kopfloser Illusionist

Plaza de Mayo mit Präsidentenpalast

die Präsidentin Cristina Kirchner bedauert unsere frühe Abreise

25.1.2012

Rückflug ins eisige Deutschland und 4 Wochen Abenteuerurlaub in Röttenbach.

Abkühlung: von +40°C in Buenos Aires auf -20°C zu Hause

Auf Wiedersehen am 24.2.2012 im Sommer von Buenos Aires !!

24.2.2012

Das geht ja schon wieder gut los! Um 4.30 Uhr stehen wir vor dem Check-in Schalter der KLM und die „Tussi“ hinter’m Tresen will uns nicht fliegen lassen, weil wir kein Rückflugticket nach Deutschland haben. Sie zeigt sich auch uneinsichtig nachdem ich ihr erkläre, dass ich den Hin- und Rückflug in Buenos Aires gebucht habe, mich also auf dem Rückflug nach Argentinien befinde und deshalb logischerweise kein weiteres Rückflugticket haben kann. Nach zähen Verhandlungen ruft sie endlich einen Vorgesetzten an, der „grünes Licht“ gibt. Die nächste Überraschung gibt es am Zoll, wo wir wirklich Alles auspacken und anschließend alle Kosmetika in durchsichtige Beutel packen müssen. Es ist zu verschmerzen, dass dabei eine Schachtel Nivea-Creme in der Abfalltonne endet. Der Flug nach Amsterdam so wie nach kurzer Wartezeit der Weiterflug nach Buenos Aires ist völlig problemlos und angenehm. Am argentinischen Zoll rechne ich mit Schwierigkeiten. Ich habe für mein Moto ein Paar neue Reifen mitgenommen, die hier in Argentinien fast dreimal teurer sind als bei uns. Außerdem habe ich für den Jeep eines Freundes ein paar Ersatzteile, wie z.B. eine Wasserpumpe mitgenommen. Alles ist ordentlich deklariert und so rechne ich damit Zoll  zahlen zu müssen, der hier, wie mir berichtet wurde, 100% beträgt! Nichts dergleichen passiert. Ich werde sehr freundlich von einer jungen Dame gefragt ob ich denn mit dem Motorrad unterwegs sei. Nachdem ich das bejaht habe geht Alles ganz easy. Die Koffer werden zwar durchleuchtet, bleiben aber verschlossen. Dass ich nach 20 000 km meine Reifen wechseln muss ist ihr klar und so komme ich völlig ungeschoren davon. Vor meiner Ausreise wurde mir erklärt, dass das Moto auf keinen Fall allein in Argentinien bleiben dürfe, aber das findet hier überhaupt keine Beachtung. So kann ich alle meine Ausreden, die ich mir schon zurecht gelegt habe im „Köcher stecken lassen“.

Der Transfer zum Hotel ist perfekt organisiert. Leider ist unser uriges „Stammlokal“ El Establo wegen Urlaubs geschlossen, so dass wir unser „Lomo de Bife“ woanders einnehmen müssen. Um Mitternacht, 4 Uhr MEZ, sinken wir dann erschöpft in’s Bett.

25.2.2012

Da ich die mitgebrachten Reifen noch wechseln lassen möchte, müssen wir heute Morgen sehr früh aus den Federn. Pünktlich um 9 Uhr treffen wir bei BMW Buenos Aires ein und stellen erleichtert fest, dass unser Moto noch da ist. Sauber, wie noch nie auf unserer Tour, steht es im Ausstellungsraum. Nachdem die Reifen gewechselt sind, fahren wir zum Hafen, wo wir die Fähre nach Colonia del Sacramento / Uruguay buchen. Es gibt zwei Optionen, mit dem Schnellboot in 1 Stunde oder mit der normalen Fähre in 3 Stunden den Rio de la Plata zu überqueren. Wir wählen die Erste. Anschließend genießen wir noch das quirlige Nachleben von Buenos Aires, wo wir uns schon fast wie zu Hause fühlen. Ein wenig Wehmut kommt auf aber die Aussicht auf neue Erlebnisse und die Neugier auf das uns noch unbekannte Uruguay vermögen uns den Abschied etwas zu erleichtern

Abschied, Skyline von Buenos Aires

 

 

12 Kommentare

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    • Fritz Kastellan auf 14.12.2011 bei 08:24

    Liebe Sperlings,

    Ihre anschaulichen Reiseberichte, untermauert mit diesen traumhaften Fotos einer unglaublich schönen (wenn auch kontaminierten) Landschaft, steigert meine Reiselust ins Unermessliche. Weiterhin viel Spaß auf Ihrer Traumroute und ein immer gutes Ankommen.

    herzlichst Ihr

    Fritz Kastellan

  1. Lieber Herr Sperling,

    ganz tolle Eindrücke Ihrer bisherigen Reise, weiter so.
    Und weiterhin Gute Fahrt.

    Matthias Wenzl
    relax reisen
    Röttenbach

    • Andreas Horndasch auf 18.12.2011 bei 12:27

    Hallo Dr. Sperling,

    jetzt wissen wir endlich wo Sie stecken!
    Haben uns schon gewundert, trotz des trockenen und herrlich warmen November hier stand kein Motorrad vorm Haus, und niemand, der im T-Shirt durch die Straße fährt 😉

    Weiterhin gute Fahrt & falls Sie nicht schon auf dem Rückweg sind, ein frohes Weihnachtsfest!

    Wünscht
    Familie Horndasch

    • Jörg auf 22.12.2011 bei 12:33

    hallo ihr 2,

    geht ja interessant weiter … viel spaß und erfolg weiterhin. würde euch ja gerne noch ein paar bilder vom rauchenden vulkan schicken, der sich ja bei unserer vorbeifahrt versteckt hatte. schickt doch mal eine antwortmail, damit ich sie euch zukommen lassen kann.

    herzliche grüße und alles gute für die weitere fahrt und auch so.

    j.

    • Herbert Grimm auf 23.12.2011 bei 11:17

    Liebe Sperlings,
    Tolle Eindrücke von eurer Reise… Ich bleibe „online“!
    Schön, dass es euch gutgeht. Ich wünsche euch weiterhin viel Freude auf eurer Reise, ein friedliches Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes neues Jahr 2012!

    Euer Grimmi 🙂

    • Gertrud Dingermann, Michaela & Wolfgang auf 24.12.2011 bei 11:50

    Ein frohes Weihnachtsfest und beste Wünsche für 2012 sowei weiterhin gute Fahrt
    wünschen wir Euch.

    • Fritz Kastellan und Familie auf 24.12.2011 bei 15:38

    Liebe Familie Sperling,

    wünschen Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest verbunden mit den besten Wünschen für’s Neue Jahr 2012. Allzeit gute Fahrt und beste Gesundheit.

    Familie Fritz Kastellan

    • Lorenz Halser auf 24.12.2011 bei 16:30

    Chapeau Herr Sperling,
    auch ich war mit meiner BMW GS 1100 schon ganz schön unterwegs(17.000 km pro Jahr), aber in diese Gegend hat es mich noch nicht getrieben). Ich wünsche ihnen und ihrer Frau,
    schöne Weihnachten und einen guten rutsch ins Neue Jahr.

    Gruß aus der Lederhosenstraße

    • Evi, Wongala, Reny auf 25.12.2011 bei 21:11

    Hallo Ihr Lieben,

    tolle Reise! Und sehr schöne Bilder! Wir hoffen Ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest und wünschen Euch weiterhin eine gute Reise und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

    Liebste Grüße aus Bückeburg
    EWR

    • Klaus und Heidi auf 01.01.2012 bei 16:58

    Liebe Edith, lieber Peter,

    Erst mal alles Gute für 2012, wir freuen uns mit Euch über die
    wunderbare Reise!

    Ich beneide Euch schon etwas, aber da ich kein Motorrrad mehr
    habe, kommt es kaum mehr in Frage so eine lange Reise
    auf 2 Rädern zu machen. Aber es gibt doch auch
    Motorräder auf 3 Rädern, die sind wohl nicht so Seitenwind
    empfindlich? Naja, Träume!

    Viele Grüße aus dem oberen Vogtland, Klaus und Heidi

    • Astrid + Helmut Ermert auf 10.01.2012 bei 10:33

    Ja, wo fahren sie denn? Ja, wo fahren sie denn hin??

    Zwei Leute, uns sehr gut bekannt,
    die wollten gern nach Feuerland,
    nicht mit dem Flugzeug, nein, ganz cool,
    zu zweit auf einem Feuerstuhl
    der Marke BMW natürlich,
    was andres wäre zu genierlich.

    Nun ist Amerika sehr weit
    und der Atlantik ziemlich breit,
    und weil man auf dem Ozean
    nicht gut Motorrad fahren kann,
    hat man das Kraftrad ungeniert
    per Flugzeug dorthin transportiert.

    Beim Startpunkt dort in Bogotá
    war schließlich alles pünktlich da:
    die beiden, als Motorrad-Crew,
    und das Motorrad noch dazu,
    um, kofferlos, mit wenig Sachen
    von dort sich auf den Weg zu machen,
    und in diversen Tagestouren
    auf gut geplanten Reifenspuren
    an interessanten Reisetagen
    bis Feuerland sich durchzuschlagen.

    So rückte man dann zügig vor
    von Bogota nach Ecuador.
    Die beiden dann den Weg auch fanden
    bis ins Gebiet der hohen Anden
    und stießen bald darauf im Nu
    bis hin ins Reiseland Peru.
    Von dort aus gab es dann noch viele
    und schöne Touren quer durch Chile,
    bis man auf einen Weg sich machte,
    der sie nach Argentinien brachte.

    So hat man dann mit Motorkraft
    manch schwere Strecke gut geschafft.
    – Ein Unterschied, ganz kolossal,
    zum Radeln hier im Altmühltal ! –
    Mal durch die Pampa kreuz und quer,
    durch Staub und Dünen hin und her,
    nicht immer man mit Vollgas düste
    auf Sand und Schotter durch die Wüste.
    Und überall am Wegesrand
    man Blumen, Tiere, Gauchos fand,
    und Peter einmal, ungehemmt,
    und nur mit Hose, ohne Hemd,
    fand was, um das man ihn beneide:
    schier grenzenlose Lebensfreude!

    Zu Weihnachten und zu Neujahr,
    das Paar am Ziel der Reise war,
    auf Feuerland, dort wo man dann
    Peters Geburtstag feiern kann,
    bevor es wieder weiter geht
    und man dabei die Richtung dreht
    von Süd nach Nord auf neuen Touren
    und eindrucksvollen Reifenspuren.

    Alles Gute zum Neuen Jahr und herzlichen Glückwunsch zu Peters Geburtstag!

    Astrid und Helmut

    Röttenbach, 09.01.2012

    • Fritz Kastellan auf 15.01.2012 bei 11:23

    Lieber Herr Dr. Sperling und Gattin,

    am vergangenen Mittwoch habe ich durch Zufall in unserer TV-Programmzeitschrift gesehen, dass im 3Sat eine 7-teilige Serie über die Panamericana gesendet wurde. Leider war dies die letzte der 7 Folgen. Selbstverständlich habe ich mir diese angesehen, war jedoch nicht so ganz begeistert, da man sich mit Chile nur relativ kurz, und mit Argentinien in erster Linie über das Tangotanzen befasst hat. Ihre Berichte waren wesentlich besser und informativer. Werde trotzdem versuchen, mir die ersten 6 Folgen zu beschaffen.
    Ihnen und Ihrer Frau noch eine schöne Weiterreise bis nach Buenos Aires.

    Ihr Fritz Kastellan

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