Zur Ausrüstung, die wir mitnehmen, möchte ich mich nicht weiter auslassen und nicht die 1001. Liste anbieten. Dazu gibt es genügend Blogs von Fernreisenden im Internet. Ich möchte hier auf „Die kleine Ausrüstungsfibel“ von Jochen Strather, „JoeDakar“ verweisen, die ich für sehr informativ halte. Warum er jedoch unbedingt die Mitnahme eines Päckchens „Hakle Feucht“ empfiehlt hat sich mir nicht erschlossen. Allerdings war unser „Hakle Feucht“ das einzige was nicht nass wurde als der Alukoffer einen Wassereinbruch wegen defekter Dichtung erlitt. Ich bekam die Fibel nach Teilnahme an einem BMW Endurokurs in Hechlingen, man erhält sie aber vermutlich auch bei Touratech. Was ich noch nachtragen möchte: 1. Um zu vermeiden, dass Alles was man in den Alukoffern transportiert im Laufe der Zeit schwarz und unansehnlich wird, ist es sinnvoll die Innenseiten der Koffer mit Folie zu bekleben! 2. Es hat sich als sehr hilfreich erwiesen an der Innenseite der Alukofferdeckel ein laminiertes, zweisprachiges Verzeichnis des Kofferinhaltes anzubringen (deutsch/spanisch). Die chilenischen Zöllner waren so begeistert, dass sie auf eine eingehendere Kontrolle verzichteten. An allen anderen südamerikanischen Grenzen hat sich sowieso niemand für den Inhalt unserer Koffer interessiert!!
Ein besonderer Reiz unserer Tour liegt nicht nur im intensiven Bereisen so vieler Länder, dem engen Kontakt zu so zahlreichen uns völlig fremden Kulturen, sondern auch in der Erfahrung, die eine so lange Trennung von zu Hause, den Kindern, Eltern und Freunden mit sich bringt. Die Vorhersehbarkeit des täglichen Lebens in häuslicher Umgebung weicht der Neugier auf ständig neue Erfahrungen. Der Rhythmus des Daseins wird bestimmt von unseren Gefühlen und den Gegebenheiten der Natur, auf die wir uns bedingungslos einlassen. Unser Weg richtet sich nach den Jahreszeiten, nach Regen- und Trockenzeit und ist nicht bestimmt von einem imperativen Abflugtermin am Ende einer Ferienzeit. All unsere Entscheidungen werden von unseren eigenen Bedürfnissen gesteuert, fern jeder Fremdbestimmung. Die Mitnahme eines Zeltes könnte unsere Unabhängigkeit von den Segnungen der Zivilisation natürlich erheblich steigern und so planen wir zunächst die Mitnahme eines 2-Mann Zeltes für den Einsatz in entlegenen Gegenden, an malerisch gelegenen Plätzen und nicht zuletzt für den Notfall.
Also proben wir den Ernstfall in einer lauen „Tropennacht“ im häuslichen Garten. Nach dem leckeren, von Edith auf dem Benzinkocher zubereiteten, Chili con Carne gibt es am zünftigen Lagerfeuer den obligaten „Sundowner“. Obwohl zu fortgeschrittener Stunde wirklich todmüde finden wir keinen rechten Schlaf, so dass wir in den frühen Morgenstunden geläutert unser Vorhaben aufgeben und uns in unsere kuscheligen, warmen Betten zurückziehen. Nach dieser Erfahrung, langer reiflicher Überlegung und Diskussion mit allen möglichen Profis haben wir uns dann entschlossen das Zelt und die dazugehörige Ausrüstung zu Hause zu lassen, wodurch Gewicht und Packvolumen doch um Einiges reduziert werden. Stattdessen haben wir, in der stillen Hoffnung ihn nie zu benötigen, einen Doppelbiwaksack für den äußersten Notfall dabei.
Weder das leckere Chili, noch das romatische Lagerfeuer, noch der köstliche Sundowner in lauer „Tropennacht“ in unserem Garten vermochten uns von der Vorzügen des Campens zu überzeugen.
1 Kommentar
… ohne meinen IKEA Mammut Hocker fahre ich auch nirgends hin !
q:o)
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